Das Verbundprojekt PRiMaT war Teil der BMBF-Fördermaßnahme RiSKWa „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“. Bereits in der Bekanntmachung wurde die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung als eine der großen Herausforderungen der Zukunft definiert. Die Ergebnisse, die in dem Verbundvorhaben durch Partner unterschiedlichster Fachrichtungen unter Beteiligung des TZW erzielt wurden, tragen zur langfristigen Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser bei. So wurden Verfahren und Methoden zur raschen und zuverlässigen Erkennung und zur Bewertung von Spurenstoffen und potentiellen Krankheitserregern aus Sicht der Trinkwasserversorgung entwickelt. Darüber hinaus wurden technische Verfahren entwickelt und in der Praxis getestet, welche die Entfernung von Spurenstoffen und potentiellen Krankheitserregern bei der Trinkwasseraufbereitung ermöglichen. Schließlich wurden Maßnahmen der Kommunikation und der Bildung von Schülern und Lehrern in Zusammenhang mit der Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität durch Spurenstoffe und Krankheitserreger erarbeitet und unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten beurteilt.
Die Projektergebnisse sind in den folgenden Kernbotschaften zusammengefasst:
Botschaft 1: Die systematische Ermittlung, Bewertung und Beherrschung von (mikrobiologischen und chemischen) Risiken ist sowohl im internationalen (WHO) als auch im nationalen Kontext (DVGW) von großer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung.
Wesentliches Element des Risikomanagements in der Trinkwasserversorgung ist die Gefährdungsanalyse, also die systematische Ermittlung von Auslösern für Gefährdungen. Die Gefährdungsanalyse sollte sich über alle Bereiche der Gewinnung (Einzugsgebiet), Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser erstrecken.
Botschaft 2: Es gibt deutliche Wissenslücken beim Thema Trinkwasser, die durch verstärkte Anstrengungen im Bildungsbereich frühzeitig geschlossen werden sollten.
Es bestehen teilweise falsche Vorstellungen („Trinkwasser stammt direkt aus der Kläranlage“) bei trotzdem hohem Grundvertrauen in das Gut Trinkwasser. Außerschulische Lerneinheiten (z. B. bei Wasserwerksführungen) wirken sich positiv auf den langfristigen Lernerfolg bei Schüler/-innen aus und sollten daher bundesweit ein fester Bestandteil im Lehrplan sein.
Botschaft 3: Ergänzend zu den technischen Aufbereitungsverfahren im Wasserwerk sind organisatorische Maßnahmen, die außerhalb des direkten Einflussbereichs eines Wasserversorgers liegen, wichtig.
Organisatorische Maßnahmen können zusätzlich zu technischen Verfahren oder eigenständig angewendet werden. Sie bieten verschiedene Ansatzpunkte und strategische Wirkungsbereiche zur Risikominderung, die in Abhängigkeit ihrer zeitlichen Entwicklung sowohl kurzfristig als auch langfristig einsetzbar sind.
Botschaft 4: Molekularbiologische Methoden können mittelfristig die standardisierten Kulturverfahren zur schnellen Erfassung mikrobiologischer Gefährdungen ersetzen.
Vergleichsuntersuchungen und umfangreiche Validierungen haben die Leistungsfähigkeit moderner molekularbiologischer Verfahren (PCR, FISH) zur Detektion von Indikatororganismen und Krankheitserregern belegt.
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